Eigentlich befinden wir uns in der Kreisklasse mit unserer 5. Mannschaft noch in der Winterpause. Aber da es im Dezember tatsächlich mal zum 3. Spieltag sehr winterlich zuging, holten wir den damals aufgrund des Wetters verlegten 3. Spieltag heute nach. Vielen Dank auch nochmal an unsere heutigen Gegnern, die dem Ganzen im Dezember zugestimmt haben.
Die SG Südharz 2 zeigt sich statistisch als Staffelfavorit der Kreisklasse und auch wir waren heute an den Brettern 1-3 nominell deutlich unterlegen. Aber: dafür liegt dann der psychologische Druck des Gewinnens nicht bei uns. An Brett 4 spielte Jiahui mit schwarz gegen einen ebenfalls DWZ-losen Spieler. Zu Beginn startete sie mit einem Qualitätsverlust, konnte diesen allerdings im weiteren Verlauf taktisch kompensieren und entwickelte sicher ihr Endspiel zum Sieg. Das drohende Matt mit einem Bauern wollte sich dann ihr Gegner am Ende nicht zeigen lassen und gab zwei Züge vorher auf. 1:0 für uns.
Unterdessen spielte Philipp an Brett 3 mit weiß mit einem Minusbauern - konnte sich aber gut positionieren und gewann zum Ende immer mehr an Raum und Material. Sein Remisangebot wurde dankend angenommen, nach gut 2,5h stand es dann 1,5:05. Währenddessen mauerte sich Jakub zu - er hatte an Brett 1 heute seine Wunschfarbe weiß und prophezeite bereits auf der Hinfahrt sein Remis. Stark gespielt bei immerhin mehr als 300 DWZ Punkten Unterschied zu seinem Gegner. Zwar wurde sein erstes Remisangebot noch abgelehnt- aber im weiteren Verlauf gab es dann doch nach gut 3 Stunden eine friedliche Einigung zwischen Jakub und seinem Gegner. 2 - 1 für uns.
Dieses Ergebnis veranlasste meinen Gegner zum leisen Fluchen - denn damit war bereits ein Mannschaftssieg für uns in greifbarer Nähe. Hatte ich (Ana) mich doch an Brett 2 mit schwarz irgendwann aus einer eher gedrückt stehenden Stellung schön herausgearbeitet. Mein Gegner wog sich sicher mit einer Bauerngabel auf meine beiden Springer - übersah aber dabei die damit drohende Springergabel auf Dame und Turm, da der vorgerückte Bauer nun nicht mehr den Bauern auf meinem Springerfeld deckte. Es folgte ein Qualitätsverlust, den er zwar wieder etwas kompensieren konnte - aber ich hatte mittlerweile eine deutlich Bauernübermacht. Es zwang mich aber in ein langes, sehr genaues Endspiel - mein vorgerückter Bauer mit drohender Umwandlung blockierte lange seine Figurenmehrheit. Nach 4,5 Stunden und fast aufgebrauchter Bedenkzeit auf meiner Seite (in der Kreisklasse wird ohne Inkrement gespielt) war eine Umwandlung zur Dame nicht mehr aufzuhalten und mein Gegner gab auf.
Frauenpower mit super Unterstützung (und bissigen Tierchen hinter uns im Rücken an der Wand) bescherte uns heute daher die Tabellenspitze - bevor es nun in die "Rückrunde" in der Kreisklasse geht. In zwei Wochen haben wir dann wieder die Schach-AG als Gegner in Hildesheim.